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20.09.2024 | 16:39 | 3 M.
Ex-Profi aus Assinghausen verstarb im Alter von 62 Jahren

Fortuna Köln trauert um Sauerländer Vereinsikone Jürgen Niggemann

Foto: SC Fortuna Köln

Am 03. September verstarb der aus Assinghausen stammende ehemalige Fußballprofi Jürgen Niggemann im Alter von 62 Jahren plötzlich und unerwartet, wie sein ehemaliger Verein Fortuna Köln am vergangenen Samstag, den 14. September, mitteilte. In dem an diesem Tag stattfindenden Heimspiel gegen den MSV Duisburg lief die Mannschaft mit einem Trauerflor auf und es wurde eine Schweigeminute abgehalten.

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Im Nachruf auf ihrer Internetseite berichtete die Fortuna: „Jürgen Niggemann verkörperte auf dem Platz stets die Zuverlässigkeit in Person, er glänzte durch seine unbändige Kampfkraft.“ Mit 387 Spielen in der 2. Bundesliga und dem DFB-Pokal für den Südstadt-Klub ist der ehemalige Libero Rekordspieler des heutigen Regionalligisten. Mit 358 Partien in der zweiten Liga ist er zudem auf Platz 17 der Zweitligaspieler mit den meisten Einsätzen. „Jürgen Niggemann war einer der besten Verteidiger der 2. Bundesliga. Er hat große Stürmer kleiner und schnelle Stürmer langsamer gemacht, er hat sehr vorausschauend gespielt“, wird sein ehemaliger Trainer Johannes Linßen vom Kölner Stadt-Anzeiger zitiert. Er spielte bis 1998 im Kölner Süden und erzielte dabei 22 Tore.

Seine Karriere startete Jürgen Niggemann in der Jugend bei seinem Heimatverein, dem TuS GW Assinghausen, und wurde dort von seinem Vater Gerhard trainiert. Aufgrund seiner Qualität, die schnell für Aufsehen sorgte, konnte er auf jeder Position variabel eingesetzt werden, war aber in seiner Anfangszeit meist in der Offensive tätig. Danach folgte sein Wechsel zum TSV Bigge/Olsberg, dem er bis 1982 die Treue hielt. Von 1982 bis 1985 spielte er für den 1. FC Bocholt in der Oberliga Nordrhein, mit dem er in der Saison 1983|84 Meister wurde. Im Jahr 1985 verpflichtete ihn Fortuna-Trainer „Hannes“ Linßen für 25.000 Mark Ablöse.

Bei der Fortuna wirkte Jürgen Niggemann unter anderem in allen drei Relegationsspielen um den Aufstieg in die 1. Bundesliga gegen Borussia Dortmund im Mai 1986 mit. Im DFB-Pokal erreichte er mit der Fortuna in der Saison 1987|88 das Viertelfinale, was mit 1:4 beim VfL Bochum verloren ging. In der Abstiegsrunde der 2. Bundesliga Nord 1991|92 gegen Stahl Brandenburg, BW Berlin, den VfL Osnabrück, Eintracht Braunschweig und den FC Remscheid stand Jürgen Niggemann in allen zehn Partien für die Rot-Weißen über die komplette Spielzeit auf dem Rasen.

Eine kuriose Episode in seiner Karriere ereignete sich am zweiten Spieltag der Zweitliga-Saison 1992|93. In einem ansonsten unspektakulären 0:0-Spiel in Mainz wurde Fortunas Dauerbrenner nach 51 Minuten mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Der Grund: Jürgen Niggemann versuchte, die damals noch neue Rückpassregel, die es dem Torwart verbietet, einen von einem Mitspieler gespielten Rückpass aufzunehmen, durch Rückgaben mit dem Knie zu umgehen. Dieser Versuch schlug fehl, und Schiedsrichter Hans Fux bestrafte das Manöver regelkonform mit zwei gelben Karten. Er war der erste Spieler, der aufgrund dieser Regel vom Platz gestellt wurde.

„Jürgen Niggemann war immer ein fester Bestandteil unserer Bundesliga-Planungen, aber leider konnten wir die nie in die Tat umsetzen. Ich denke, dass es sein späteres Leben geprägt hat. Er konnte leider nie auf dem Platz beweisen, dass er nicht nur ein hervorragender Zweitliga-Spieler war, sondern es auch für die Bundesliga gereicht hätte. Was mit Sicherheit der Fall gewesen ist“, erinnert sich Johannes Linßen im Kölner Stadt-Anzeiger. Der Familienvater, der seit seiner Profizeit in Köln heimisch geworden war und für einen großen Hotel-Konzern arbeitete, pflegte stets gute Kontakte in seine Sauerländer Heimat.


Autor: Jan Stratmann

Jan Stratmann ist seit Juli 2021 Teil der Geschäftsführung von match-day.de und schreibt über den Sauerlandfußball. Ihn trifft man auf zahlreichen Sportplätzen mit seiner Kamera, vornehmlich im östlichen HSK.

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